Im Nachbarland zu studieren und praktische Erfahrungen zu sammeln, ist sehr wertvoll. Das merkt die Direktorin Sandra Baan vom IBI2 aus Venlo, wenn sie deutsche Studenten in den Niederlanden betreut. „Beide Kulturen ergänzen sich gut.“
Das Projekt „High Potentials Crossing Borders“ bringt Studenten in Kontakt mit dem regionalen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt und die dort ansässigen Unternehmen. Über die Mentoren knüpfen die Unternehmen neue Kontakte zu potenziellen Mitarbeitern und Führungskräften.
Das Projekt umfasst sowohl studentische Ausbildungsprogramme als auch praxisorientierte Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen in der Region. Kern des Projekts ist der Mentoring-Prozess: Die Studierenden werden acht Monate lang von einem Mentor betreut und gecoacht.
Eine der Mentorinnen ist Sandra Baan, Inhaberin und Gründerin von IBI2 in Venlo, einer Firma, die Unternehmern auf der ganzen Welt dabei unterstützt, ihre Produktentwürfe und Geschäftsmodelle nachhaltiger zu gestalten.
Um sich unter Nachbarländern zu ergänzen, muss man sich gegenseitig kennenlernen
Deutschland war schon immer wichtig, sagt Baan. „Nicht nur für die Firma, sondern auch für mich persönlich. Mein Mann wurde in Deutschland geboren. Inzwischen sind auch die kulturellen Unterschiede geringer. Wo in Deutschland die Geschäftskontakte früher sehr formell waren, ist es jetzt ein Stück einfacher und direkter.“
Bei internationalen Projekten stellt sie fest, dass die Nachbarländer gut zusammenpassen. Die deutsche Gründlichkeit, das technische Wissen. Die Niederlande bringen eine Menge Kreativität und Innovation mit. Das passt gut zusammen und das merken wir, wenn wir mit F&E-Abteilungen zusammenarbeiten.“
Wertvoll, praktische Erfahrungen im Nachbarland zu sammeln
Für Studenten ist es äußerst wertvoll, während eines Praktikums einen Eindruck von der Kultur ihrer Nachbarn zu bekommen, sagt Baan. „Davon hat man für den Rest seiner Karriere etwas. Nicht jeder Student schafft es, sich anzupassen. Aber wem es gelingt, der kann bald auf beiden Seiten der Grenze problemlos arbeiten.“
IBI2 beschäftigt Mitarbeiter aus einem breiten Spektrum von Disziplinen. Von Biologen, Ökologen, Risikomanagern, Maschinenbauingenieuren bis hin zu Ingenieuren. „Wir sind sehr breit aufgestellt, aber unser Ausgangspunkt ist die Natur.“
Sich aneinander gewöhnen
Was Baan anbelangt, ist die Coronakrise ein guter Zeitpunkt, um das eigene Geschäftsmodell besonders kritisch unter die Lupe zu nehmen. „Wir helfen dabei auf strategischer Ebene, wo man es nachhaltig gestalten kann. Sonnenkollektoren sind in Ordnung, aber dadurch ist man noch nicht unbedingt nachhaltig. Wir betrachten alle Facetten, indem wir Input und Output analysieren.“
Baan genießt es deutsche Studenten als Mentor zu betreuen. „Für sie ist es sehr aufregend, in den Niederlanden zu arbeiten. Sie müssen sich an die unterschiedliche Mentalität gewöhnen und bringen oft Disziplin und eine gute Einstellung mit. Das passt gut zusammen.“
An diesem Beitrag haben mitgewirkt:
- Produktion: Emma van Harten und Leandra Marzluff
- Partnerships: Derk Marseille
- Redaktion: Bertus Bouwman und Peter Oehmen (sprachliche Adaption)
- Bron Niederlande nachrichten